"Du bist meine Mutter"
Der Eintritt ist kostenfrei, zur Kontaktnachverfolgung laut Hygienekonzept allerdings nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Die kostenlosen Tickets gibt's bei der k1-Tickethotline (Dienstag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr) unter Tel. +49 (0)8669 857-444, per E-Mail an ticketk1-traunreut.de sowie an der Tages-/ Abendkasse.
Das Theaterstück zeigt Alltägliches zwischen Tochter und Mutter. Nähe und Distanz wechseln wie das Erinnern und das Verschwinden der gemeinsamen Geschichte. Das Besondere ist, dass eine Schauspielerin beide Rollen darstellt: die der Mutter und die der Tochter. Die Tochter erkennt sich in der Mutter und umgekehrt. Das Stück zeigt exemplarisch, wie sich das Verhältnis zwischen den Generationen ändert, wenn das Erinnern, das Gedächtnis immer mehr schwindet – die Demenz die Beziehung zwischen den Menschen immer mehr bestimmt. "Du bist meine Mutter" ist ein Stück, das ein Spielen ohne Distanz, aber trotzdem eine Leichtigkeit erfordert. Man sieht eine alte Frau. Komisch ist nicht ihre Unbeholfenheit, sondern die andauernde Wiederholung des Ewiggleichen. In den Erinnerungen, von denen die Sonntagsbesuche der Tochter leben, erkennt jeder der Zuschauer Bruchstücke seiner eigenen Biographie. Der Autor Admiraal stellt am Einzelfall das Allgemeine heraus: die wechselvolle Beziehung zwischen Müttern und Kindern. Man wird hin- und hergeworfen zwischen Komik und Melancholie: vom Sterben ist genauso leichthin die Rede wie von Pudding, der Verwandtschaft und Alltagssorgen. Nie wird peinlich, was eine Pein ist: das Vorführen eines Zerfalls.
"Das preisgekrönte Stück "Du bist meine Mutter" des niederländischen Autors Joop Admiraal (1937-2006) beleuchtet das Thema Demenz auf vielschichtige Weise. In der Bergheimer Inszenierung spielt die Schauspielerin Gisela Nohl unter der Regie von Bernd Rieser die Doppelrolle der Tochter und der Mutter. Nähe und Distanz wechseln wie das Erinnern und das Verschwinden der gemeinsamen Geschichte. Die Tochter erkennt sich in der Mutter und umgekehrt. Das Stück zeigt exemplarisch, wie sich das Verhältnis zwischen den Generationen ändert, wenn das Erinnern, das Gedächtnis schwindet – und die Demenz die Beziehung zwischen den Menschen immer mehr bestimmt."
Rheinische Anzeigenblätter, Andrea Floß
"Wenn mich nach der Aufführung jemand gefragt hätte: "Was ist Demenz?" Dann hätte ich gesagt: "Du bist meine Mutter." Gisela Nohl spielt das ohnehin schon beeindruckende Stück so herausragend, dass eine einprägsame Erfahrung bleibt. Mit dem ständigen Rollenwechsel nimmt Gisela Nohl die Zuschauer mit in die Situation des Zerrissen-Seins und bildet alle Dimensionen von Demenz ab: Erinnern und Vergessen. Lachen und Weinen. Mut und Verzweiflung. Liebe und Wut. Nach dem Stück war ein besonderer Austausch zwischen Zuschauern und Schauspielerin möglich und alle waren sich einig: Das Gespielte spiegelt exakt den Alltag wieder, den Betroffene mit ihren an Demenz erkrankten Angehörigen erleben. Somit bietet das Stück die Möglichkeit, nochmals viel umfänglicher die eigene Rolle, die eigene Zerrissenheit und das eigene Verhalten zu reflektieren. Insgesamt ein ergreifender Abend, der tiefe Spuren hinterlassen hat."
Hanspeter Brodbeck, Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung, Seniorenzentrum Gertrud Luckner, Reutlingen